GLB startet Online-Petition gegen Sozialabbau durch die Hintertür
- Mittwoch, 28. August 2013 @ 19:38

Bezeichnenderweise wird bei der Kampagne völlig ausgeblendet, was Lohnnebenkosten eigentlich sind und wen deren Reduzierung letztlich trifft: Es handelt sich um Beiträge zum Familienlastenausgleichsfonds, Dienstgeberanteile zur Sozialversicherung, Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Sonderzahlungen für Feiertage, Entgelt für Ausfallzeiten, Rücklagen für Abfertigungen, Krankengeld, Kommunalabgabe, Wohnbauförderung und Beiträge zur Berufsausbildung.
Der Sozialminister steht mit seiner Haltung auch voll im Widerspruch zu den Arbeiterkammern. Diese betonen zu Recht, dass die Lohnnebenkosten elementare Bestandteile des Einkommens und der sozialen Sicherheit der Lohnabhängigen sind. Die Kommunalabgabe ist eine wichtige Grundlage der Gemeindefinanzen, ihre Abschaffung würde ein Finanzloch der Gemeinden und Tarif- und Gebührenerhöhungen zur Folge haben.
Die Kapitalvertretungen jammern, dass die Lohnnebenkosten ein Wettbewerbsnachteil wären. Dabei liegt Österreich im EU-Vergleich mit 37 Prozent ebenso nur an 9. Stelle liegt wie bei den Gesamtarbeitskosten (Stand 2012). Um der enormen Rationalisierung Rechnung zu tragen, ist daher eine Umstellung der Bemessung der Lohnnebenkosten nach der gesamten Wertschöpfung statt wie bisher nach der reinen Lohnsumme dringend notwendig. Damit würde auch die Belastung der Unternehmen durch Lohnnebenkosten gerechter verteilt.