Sexstreetworker
- Samstag, 11. Dezember 2021 @ 16:17

Man stelle sich vor: weitab von Wohngebieten, -gleich gar nicht auf der Hungerburg, in Saggen oder in Hötting-, stehen die Frauen im Winter bei Minusgraden auf der Straße und warten auf ihre geilen Freier, die ein schnelles und billiges Vergnügen suchen. Das alles soll nun im "geschützten Raum" stattfinden. Die Freier allerdings werden behördlicherseits mitnichten zur Kasse gebeten, klaro !, und die Zuhälter sind auch dort brutal. Das ist bekannt aus andren Städten, aber man toleriert das. Die Mädchen sollen "frei sein" von Bordellbetreiberzwängen und dürfen dort tun und lassen, was sie wollen? Gehts noch? Welch eine naive Illusion! Wurden sie gefragt, warum sie diesem Gewerbe nachgehen? Meist sind das Frauen aus ehemaligen Ostblockländern oder aus Afrika, die aus welchen Gründen auch immer, im kapitalistischen Westen auf der Straße gelandet sind. Die Mädchen meinen zu 99%, dass sie diese Tätigkeit unfreiwillig ausüben und zudem auch nicht gern. (" Sexarbeit ist Drecksarbeit!") In den Bordellen gehts unwürdig ab. Das soll nun auf dem Straßenstrich besser werden, weil heller und mit Clos ausgestattet? Polizeipatrouillen kontrollieren ab und zu das Geschehen? Die Meinung, dass man gegen Prostitution nichts unternehmen könnte, weil es ja das älteste Gewerbe der Welt sei, ist einfach nur dumm und frauenfeindlich. Dem Manne dienen, dieses uralte Schema, setzt sich im Verkauf des Frauenkörpers fort. Warum nicht die Mädchen ganz von der Straße holen in geschützte Wohnungen mit dem Versuch der Wiedereingliederung, wie zB das Projekt ALBA in Bozen erfolgreich zeigt?! Aber hierfür bräuchte man in Innsbruck Geld, guten Willen und auch freie Wohnungen, die bekanntlich hier extrem rar und teuer sind. Die Gemeinderatsarbeitsgruppe wird sicherlich eine geeignete Örtlichkeit finden, die Bürgerinnen nicht zu sehr belästigt und brave Bürger unerkannt dorthin gehen lässt.
Sylvia Dürr