Zimperlich am Brenner
- Mittwoch, 11. Mai 2016 @ 18:39

Zimperlichkeit über die Demofolgen mit ein paar pyrotechnische Bangalos und Pflastersteinen sind am Brenner auch angebracht. Der „bumsende Freiheitskampf“ mit den 42 – mit viel gefährlicheren Bomben – gesprengten Strommasten wird heute noch nördlich und südlich des Brenners heroisiert. „Menschliche Kollateralschäden“ wurden damals (und heute noch?) in Kauf genommen. In der sogenannten Feuernacht wurde ein Straßenwärter getötet, als er einen „Blindgänger“ fand und dieser detonierte.
Trotzdem ist es zu verstehen, dass manche Brenner-Bewohner_innen aufgrund der letzten „Demo-Inszenierung“ und der Horror-Presseberichterstattung Angst empfinden. Welche Angst müssen erst die „staatlich bekämpften“ Flüchtlinge empfinden – geflohen vor Krieg, vor Gewalt und Vergewaltigung, Elend und Armut werden sie mit Zäunen und Stacheldraht, Polizei und Militär, Fremdenfeindlichkeit und Hass „willkommen“ empfangen.
Ist der Protest und sind die Demonstrationen nicht gerechtfertigt? Sind die Feuerwerkskörper und Pflastersteine nicht eine unverhältnismäßige kleine Gefahr gegenüber die „erlebte Gewalt“ der ankommenden Flüchtlinge?
Josef Stingl
(http://www.stingl.tirol)